... Organisationsentwicklung,, Aikido, Strategie und alles was mir sonst noch einfällt und nicht in mein englisches Blog passt...

Sonntag, 10. Juni 2012

Dilettierender Amateur - erstrebenswert, aber selten

Aus der Reihe: Ich glaube nicht, dass dieses Wort bedeutet, was Du glaubst, das es bedeutet...

Wir brauchen Profis und keine Amateure und Dilettanten!

Ach ja?

Wenn wir z.B. die Feinstarbeit betrachten, mit der ein Amateur-Modell-Flugzeugbauer (also jemand, der aus Liebe zur Sache Modell-Flugzeuge baut) sein Modell lackiert und z.B. dagegen stellen wie die meisten professionellen Anstreicher mit den Stellen einer Wand umgehen die "sowieso niemand sieht" (also Leute, die ihre Arbeit rein professionell, ohne Liebe an der Sache machen) stellen wir wahrscheinlich einen deutlichen Unterschied fest.

Hatte ich den Freund erwähnt, der zum fünften Mal in drei Jahren die Handwerker wegen des Schimmels an der Decke im Haus hat?

Die Worte Amateur und Dilettant stammen beide von Bezeichnungen für Leute, die Dinge tun, an denen sie sich Erfreuen. Der Profi kennzeichnet sich vom Wortstamm her vor allem dadurch, dass er (oder sie...) die jeweilige Tätigkeit "nur für das Geld" durchführt und auch die klangliche Nähe von Profi und Profit ist keineswegs ein Zufall.

Sind Sie sicher, dass Sie mehr Profis in ihrem Team brauchen?

Mehr zum Thema "Wer seine Arbeit gerne macht, macht sie auch besser" ist auch in dem spannenden (englischen) Beitrag von Daniel Pink zu finden der sich vor allem um intrinsische Motivation dreht.

Dilettant - Herkunft:
Im 18. Jahrhundert aus italienisch dilettante → it = „Kunstliebhaber“ entlehnt, das das Substantiv zu dilettare → it „erfreuen“ ist; dieses geht auf gleichbedeutend lateinisch delectare → la zurück. Strukturell ist es eine Ableitung zum Stamm des Verbs dilettieren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ant.
Amateur - Herkunft:
Lehnwort des 17. Jahrhunderts aus dem französischen amateur → fr mit der Bedeutung „Kunstliebhaber“, [...]; seit dem 19. Jahrhundert in der heutigen Bedeutung, dass jemand etwas nicht berufsmäßig tut. Das französische „amateur“ wiederum geht auf das lateinische Substantiv amator (dt.: der Liebhaber, der Verehrer) zurück. Dieses Wort leitet sich von dem lateinischen Verb amare (dt.: lieben) her.[1]
Professionell - Herkunft:
beruflich ♦ aus frz. professionnel „berufs-, gewerbsmäßig“, zu frz. profession „Bekenntnis, Erklärung; Beruf, Stand“, aus lat. professio, Gen. -onis, „öffentliche Erklärung, Bekenntnis; das (offiziell angegebene) Gewerbe, Geschäft“, zu lat. profiteri „sich öffentlich zu einem Fach, Beruf bekennen“,
Quelle: Wissen.de
Vielen Dank an einen sehr geschätzten Amateur in vielem der mich auf diese Betrachtung der Worte aufmerksam machte.

4 Kommentare:

Hauke Schmidt hat gesagt…

Dazu passt bestens eine von Strombergs Büroregeln:
Zu viel Kompetenz macht unsympathisch. Die Titanic wurde von Profis gebaut, die Arche von einem Amateur. So muss man das sehen.
cheers
Hauke

Michael Mahlberg hat gesagt…

Sehr netter Vergleich Hauke - vielen Dank!

Unknown hat gesagt…

Immer wieder überraschend, was so alles falsch verstanden/benutzt wird. Danke Michael!
Ich musste letztens auch feststellen, dass die Handwerker, die wir uns als Profis geholt hatten, in einer Qualität abgeliefert hatten, die ich nicht als professionell eingeordnet hatte. Muss ich nun erst noch mal überdenken. Andererseits: ihr (öffentliches) Bekenntnis zu dem, was sie uns verkauft hatten, war stellenweise echt nicht erkennbar ;)

Emi hat gesagt…

ist ein super artikel, ich denke, man kann ihn nicht zu sehr betonen!

@Hauke: der Spruch ist uralt, den gab es schon lange vor Stromberg - ist aber immer wieder passend!