... Organisationsentwicklung,, Aikido, Strategie und alles was mir sonst noch einfällt und nicht in mein englisches Blog passt...

Mittwoch, 16. Mai 2012

Scrum Master? Coach? Selbstorganisation?

Heute im Chat - Nur leicht anonymisiert und mit Freigabe des Chatpartners:
  • "Ein Freund": Ich finde, die Rolle des Scrummasters wird oft unterschätzt.
  • ich: ?
  • "Ein Freund": So nach dem Motto, den brauche man ja nicht weil selbstorganisiert.
  • ich: Jo - beliebte Fehlinterpretation
    Allerdings geht es ja nicht um den Scrum-Master in der Defintion des Scrum-Guide Meiner Ansicht nach gibt es die entsprechende Rolle in jedem methodischen Ansatz zur Softwareentwicklung - mal ist es der XP-Coach, mal der Scrum Master und mal einfach der Coach
  • "Ein Freund": Und wenn die Rolle nicht besetzt ist, kommt sowas bei raus wie bei uns.
  • ich: Yep - leider ist das so. Und das ist eines der größten Probleme von Scrum
    Vor allem, wenn die Unternehmen ihre Probleme mit "Scrum" lösen wollen
    Deshalb ist XP m.E. auch nicht so erfolgreich - da wird von vornherein zu deutlich gesagt, dass man viel Disziplin braucht und das es wirklich schwer ist etc.
Passt gut zu meiner aktuellen Kritik an Scrum:
Wenn man Scrum auf die so plakativ z.B. in Scrum in one Minute beschriebenen 3 x 3 Elemente reduziert fehlt auf einmal sehr viel.
Scrum kann aus meiner Erfahrung sehr gut ein Element auf dem Weg zu funktionierenden Projekten sein, aber in dieser über-minimalistischen Form, ohne Praktiken und ohne Details, meiner Ansicht nach keinesfalls das einzige Element.

Meine 2 cent:
Auch wenn ich sehr wenig von "der Deutschen liebstem Sport *" verstehe, so bin ich mir doch sehr sicher, dass es nicht reicht, das veraltete WM-System durch die Viererkette zu ersetzen - die Spieler brauchen sicherlich auch noch andere Fähigkeiten und Fertigkeiten um siegreich zu sein und viele davon dürften direkt mit dem Medium mit dem sie umgehen – dem Ball – und dessen Nutzung innerhalb des neuen Konzeptes zu tun haben.
Und vor allem sind mehr als die elf Personen auf dem Platz beteiligt - sonst müsste ja nicht immer der Trainer gehen, wenn die Mannschaft verliert.

Ähnliches bei der Softwareentwicklung im Hinterkopf zu haben ist sicherlich keine schlechte Idee.
[Gleiches gilt natürlich für Software-Kanban, obwohl es sich dabei ja ohnehin nicht um einen Prozess handelt, sondern um eine Methode zur Prozessverbesserung... wie auch schon David Anderson sehr deutlich machte auch wenn man diesen Beitrag heute nur noch in den Yahoo!-Groups archiven und nicht mehr auf Davids eigener Website findet.]


*(gemeint ist hier übrigens Fußball. Wenngleich der vor allem angeguckt wird, während der tatsächlich aktiv ausgeübte Sport Nummer Eins laut der Augsburger Allgemeinen das Radfahren ist.)

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